Risiko Oberflächenreinigung:

Erstes ESD-sicheres Feuchtwischsystem

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Das erste ESD-sichere Feuchtwischsystem Kimtech Wettask ESD mindert Ausfall- und Unfallgefahr bei der Fertigung sensibler Bauteile. Der Reinigungsmittelbedarf wird dabei um mindestens 20 Prozent reduziert.

Nur 20 V reichen aus: Elektrostatische Entladungen (ESD) zählen zu den häufigsten Ausfallursachen von sensibler Elektronik. Für Hersteller bedeutet das neben einem Imageverlust durch die Auslieferung funktionsuntüchtiger Produkte – ESD-Schäden werden nur selten in den üblichen Produktionstests erkannt – auch finanzielle Einbußen. Gleichzeitig können die Entladungen Brände oder sogar Explosionen zur Folge haben. Als Schutzmaßnahme werden deswegen Arbeitsmittel vermieden, die eine Aufladung beziehungsweise eine schnelle Entladung verursachen könnten.

Gerade bei der Reinigung von Oberflächen ist das Risiko einer Entladung besonders hoch, da an vielen Stellen Reibung erzeugt wird: so beispielsweise beim Wischen. (Bild: Kimberly-Clark)

Dies gilt auch bei essentiellen Prozessen wie der Reinigung von Flächen. Aufgrund der Reibung bei der Entnahme verzichten beispielsweise viele Unternehmen auf Feuchttuchspender und ziehen stattdessen Sprüh- oder Pumpflaschen sowie unzertifizierte Putzlappen vor. Dies schlägt sich nicht nur in schlechteren Reinigungsergebnissen nieder, sondern führt auch zu höheren Kosten. Um eine Entladung zu verhindern und dennoch optimale Sauberkeit zu garantieren, hat Kimberly-Clark Professional nun das weltweit erste ESD-sichere Feuchtwischsystem Kimtech Wettask ESD entwickelt. Die Kombination aus Wischtüchern und einem Spendereimer aus Spezialkunststoff leitet zuverlässig Ladungen ab und sorgt so für maximale Sicherheit. „Schon Spannungen ab 20 V können elektronische Bauteile nachhaltig beschädigen: Aufgrund der geringen Größe der Komponenten ist die dabei freigesetzte Energie mit einem Blitzschlag vergleichbar – mit ebenso verheerenden Folgen“, erklärt Ed Borrini, Brand Manager Kimtech bei Kimberly-Clark Professional. „Konkret bedeutet das für Hersteller, dass ihre Produkte bereits ab Werk oder kurz nach Auslieferung nicht mehr einwandfrei funktionieren.“ Prinzipiell gilt die Faustregel: Je kleiner die inneren Strukturen, desto größer die Gefährdung durch elektrostatische Entladungen.

„Der Kimtech Wettask ESD soll Unternehmen dabei unterstützen, Verschwendung zu vermeiden und damit ihre Effizienz zu steigern“, fasst Ed Borrini, Brand Manager Kimtech bei Kimberly-Clark Professional zusammen. „Bei Bedarf besuchen wir Interessenten auch direkt vor Ort und beraten sie in Bezug auf sinn- und maßvolle Einsatzmöglichkeiten des Spendersystems.“ (Bild: Kimberly-Clark)

Als Resultat der aktuellen Entwicklung hin zu immer kleineren Bauteilen gewinnt der ESD-Schutz daher immer mehr an Bedeutung. Dieser umfasst die Vermeidung von Auf- sowie von schnellen Entladungen, etwa durch Erdung oder die Verwendung geeigneter Arbeitsmittel. Oft wird jedoch vernachlässigt, dass dies nicht nur die eigentlichen Produktionsprozesse betrifft, sondern alle Vorgänge, die innerhalb der ESD-Schutzzone ausgeführt werden – so auch die häufig an externe Dienstleister ausgelagerte Reinigung von Oberflächen.

Gerade hierbei ist das Risiko besonders hoch, da an vielen Stellen durch Reibung Aufladung erzeugt wird: Beispielsweise könnte beim Umfüllen von Reinigungs- oder Lösemitteln in einen Behälter ein elektrisches Feld erzeugt werden. Schon das Eintreten in den Wirkungsbereich des Feldes genügt, um ein Bauteil zu beschädigen. Viele Unternehmen greifen deswegen auf Sprüh- oder Pumpsysteme zurück. Diese haben jedoch den Nachteil, dass das Tuch nicht vollständig benetzt ist, die Reinigung nur punktuell – an der besprühten Stelle – durchgeführt wird. Gleichzeitig verursacht diese Lösung einen im Vergleich zum Nutzen übermäßigen Bedarf an chemischen Reinigern. Für ein optimales Ergebnis bei dennoch uneingeschränkter Sicherheit hat Kimberly-Clark Professional deshalb in Kooperation mit einem der größten europäischen Hersteller in der Luftfahrtindustrie das erste ESD-sichere Feuchtwischsystem der Welt entwickelt.

Schnelle Ableitung von Ladungen

Beim Kimtech Wettask ESD handelt es sich um ein zweiteiliges System, bestehend aus einem Spendereimer und einer Auswahl an zur Verwendung zugelassenen Kimtech-Wischtüchern. Der Eimer ist aus einem Spezialkunststoff gefertigt, der Ladungen zuverlässig ableitet. „So gewährleistet unser System zudem eine sichere Entnahme der Tücher innerhalb der Ex-Zone 1, Explosionsgruppe IIB“, fasst Borrini zusammen. „Dies wurde sowohl durch den TÜV als auch durch das Prüfinstitut Keinath in Gomaringen bestätigt.“ Als zusätzliche Absicherungsmöglichkeit verfügt der Spendereimer über zwei Anschlüsse für Erdungsvorrichtungen.

Auch das zweite Ziel – ein reproduzierbares und gleichmäßiges Reinigungsergebnis – konnte erreicht werden: Der Durchtränkungsgrad des Tuches kann vom Verwender selbst und für Außenstehende nachvollziehbar bestimmt werden, wodurch er sich optimal an den jeweiligen Einsatzzweck anpassen lässt. Hierzu wird die Wischtuchrolle im Eimer platziert und frei wählbar zwischen 0,75 und 2 l des gewünschten Mittels in die Aussparung der Rolle gegeben. Der Kapillareffekt sorgt dafür, dass alle Reinigungstücher einheitlich benetzt sind. Auf diese Weise wird eine punktuelle Reinigung verhindert. Um den Eimer darüber hinaus widerstandsfähig gegenüber allen handelsüblichen und sogar hochaggressiven Reinigungslösungen zu machen, ist die Oberfläche mit Fluor beschichtet. So können Nutzer auf ihre gewohnten Produkte zurückgreifen – eine Umstellung ist nicht notwendig.

Lean Production auch in der Reinigung

Mit dem neuen System verfolgt Kimberly-Clark den Ansatz der Lean Production: Die Produktkombination wurde so optimiert, dass die nur indirekt wertschöpfende Tätigkeit des Reinigens möglichst effektiv und mit geringem Zeit- und Kostenaufwand durchgeführt werden kann. Dies umfasst beispielsweise die Senkung des Reinigungs- beziehungsweise Lösungsmittelbedarfs um mindestens 20 Prozent im Vergleich zu ähnlichen Produkten. Erreicht wird diese Reduzierung aufgrund der gleichmäßigen Durchtränkung der Wischtücher. Gleichzeitig wird durch einen luftdichten Abschluss des Eimers das Austreten von Aerosolen und durch ein Transportschloss unbeabsichtigtes Verschütten bei Ortswechseln vermieden, was sich ebenfalls in einem geminderten Verbrauch sowie einer erhöhten Prozesssicherheit niederschlägt.

Für eine weitere Verbesserung der Produktionsprozesse verfügt das Kimtech Wettask ESD über ein visuelles Managementsystem. Hierfür können über Kimberly-Clark spezielle Klebeetiketten angefordert werden, die sich individuell beschriften und farbcodieren lassen. Somit ist es dem zuständigen Mitarbeiter möglich, mit nur einem Blick notwendige Informationen wie Inhaltsstoffe, Gefahrenstoff- und Verwendungshinweise zu erfassen. „Diese beiden Maßnahmen sollen Unternehmen dabei unterstützen, Verschwendung zu vermeiden und ihre Effizienz zu steigern“, argumentiert Borrini. „Bei Bedarf besuchen wir Interessenten auch direkt vor Ort und beraten sie in Bezug auf sinn- und maßvolle Einsatzmöglichkeiten des Spendersystems.“

Robustes System, individuell anpassbar

Insgesamt ist der Eimer für einen langjährigen Gebrauch ausgelegt: Neben dem temperaturbeständigen, stoßfesten Kunststoff trägt auch das selbsterklärende und einfach bedienbare System zur Vermeidung von unsachgemäßer Handhabung zur Langlebigkeit des Produkts bei. So erfolgt die Entnahme der Tücher über eine mit einem Gegengewicht ausgestatte Verschlussklappe, die sich anschließend automatisch schließt. Mithilfe eines Schraubverschlusses lässt sich darüber hinaus der gesamte Deckel abnehmen, sodass der Spendereimer sicher befüllt werden kann. Der in den Deckel integrierte Entnahmestern ist – je nach Kundenanforderung – austauschbar, wobei zwei verschiedene Modelle im Lieferumfang enthalten sind. Die Entnahmescheiben sind außerdem als Ersatzteile erhältlich, ebenso wie die Klappe und der Deckel. „Auf diese Weise kann sich der Nutzer auch bei mehrjährigem Einsatz immer auf unser System verlassen“, bemerkt Borrini abschließend.

Quelle: Kimberly-Clark

Weitere Informationen auf:

http://www.kcprofessional.de

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